Meeresruten – alles für das Angeln auf offener See
- Hohes Wurfgewicht
- Starkes Blank
- Sensible Spitze
- Intuitives Köderspiel
Meeresruten Test & Vergleich 2024
Besonderheiten der Meeresruten – Alles, was du für das Pilken brauchst
Das Meeresangeln ist ein ganz besonderes Erlebnis. Erstens ist die Fischvielfalt wesentlich größer und zweitens stellen die stärkeren Witterungseinflüsse den Angler vor immer neue Herausforderungen. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Varianten, das Angeln vom Strand und das Angeln vom Boot aus. Auf dem Boot verwendet man in der Regel Pilkruten, vom Ufer aus klassische Brandungsruten. Teilweise werden auch Allround-Ruten oder andere Modelle wie Kopfruten eingesetzt. Die sind aber für die besonderen Bedingungen auf dem Meer oft nur unzureichend geeignet, weshalb wir dir beim Angeln am Meer vor allem zur Brandungs- bzw. Pilkrute raten.
In diesem Ratgeber hier konzentrieren wir uns vor allem auf die Pilkrute. Wenn du dich näher über das Thema Brandungsangeln informieren willst, wirf einfach einen Blick in unseren Artikel zu dem Thema. Dort stellen wir dir alle wichtigen Besonderheiten, Auswahltipps, Hersteller und Angeltricks vor.
Welchen Voraussetzungen müssen Meeresangeln genügen
Beim Angeln im Meer muss die Rute einer Reihe besonderer Anforderungen genügen. Ein wichtiger Punkt ist hier die Stärke des Blanks. Beim Meeresangeln hat man es oft mit starker Strömung, starkem Wind und kämpferischen Raubfischen zu tun. Die Rückschnellkraft muss hier allein schon stark genug sein, um die Montage auch bei starkem Gegenwind weit herausbefördern zu können. Entsprechend haben Pilkruten oft auch vergleichsweise hohe Wurfgewichte. So wird z. B. auch gewährleistet, dass die Ködermontage bei starken Strömungen schnell absinken kann.
Welche Faktoren bei der Auswahl einer Pilkrute noch wichtig sind, erfährst du unter Punkt 3. Hier setzen wir uns einmal ausführlich mit allen wichtigen Faktoren auseinander.
Die beliebtesten Zielfische
Das Schöne am Meeresangeln ist, dass es hier viele verschiedene Fische unterschiedlicher Größen gibt. Da ist für jede Anglervorliebe und jeden Geschmack das Richtige dabei. Hier wollen wir dir die wichtigsten Fische einmal kurz vorstellen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Region Norwegen. Hier gehört das Pilken nach wie vor zu den verbreitetsten Angelmethoden.
Fisch | Details |
---|---|
Dorsch | Vorkommen:
Beste Angelzeit:
Größe/Gewicht:
Angelmethoden:
|
Heilbutt | Vorkommen:
Beste Angelzeit:
Größe/Gewicht:
Angelmethoden:
|
Hering | Vorkommen:
Größe/Gewicht:
|
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Fische, auf die man beim Meeresangeln trifft. Anbei eine kurze Auflistung:
- Leng
- Lumb
- Makrele
- Pollack
- Rotbarsch
- Schellfisch
- Seehecht
- Seeteufel
- Steinbeißer
- Steinbutt
- Wittling
- Doraden
- Köhler
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Wie du die richtige Pilkrute für deinen Bedarf findest
Da sich das Meeresangeln immer größerer Beliebtheit erfreut, wird auch das Angebot an Pilkruten immer größer. Dadurch wird die Auswahl natürlich nicht gerade leichter. Wir haben dir deshalb die wichtigsten Informationen zur Auswahl zusammengefasst. Hier erfährst du, worauf du bei der Länge und der Aktion, beim Gewicht, der Rolle und der passenden Schnur achten musst.
Länge und Aktion
Bei Meeresruten verwendet man üblicherweise mittellange Ruten zwischen 2,40 und 2,70 m. Das Wurfgewicht wird hier in der Regel etwas höher gewählt. Manche Angler empfehlen beispielsweise ein Wurfgewicht von 50 – 100 g und eine vollparabolische Aktion. Die ist wichtig, damit du im Drill auch starken Meeresräubern Paroli bieten kannst. Das sind allerdings keine allgemeingültigen Werte. Einen großen Einfluss haben am Meer der Wind und die Strömung. Je stärker sie sind, desto schwerer muss auch das Vorfach sein, damit du es gut auswerfen kannst. Genügen an Tagen mit wenig Wind und geringer Strömung Wurfgewichte von 80 g, müssen es an anderen Tagen mit stärkerer Witterung schon mal 170 – 200 g sein.
Je nach Anwendungsgebiet kann es aber auch empfehlenswert sein, längere Ruten zu verwenden. Eine lange Rute ist z. B. bei starkem Wellengang zu empfehlen. Damit kann man den Köder bei dem ständigen Aufwogen einfach besser kontrollieren. Auch lassen sich damit lange Vorfächer besser auswerfen. Eine gute Länge ist hier 3,00 – 3,50 m. Gerade bei starkem Wind ist es mit kurzen Ruten oft fast nicht möglich, das Vorfach auf ausreichend Distanz zu bekommen. Dabei ist gerade das Angeln gegen die Windrichtung beim Meeresangeln am ertragreichsten. Dadurch wird nämlich mehr Nahrung in Ufernähe getrieben, was das Fischangebot erhöht.
Die Härte
Eine Meeresrute sollte nicht zu weich sein. Zwar bietet eine weiche Rute im Drill mehr Spaß, allerdings wird dadurch auch das Führen des Köders erschwert. Teilweise kommt es bei manchen Ködern schon um die 75 g zu starken Rutenauslenkungen beim Pilken. Die kosten natürlich viel Kraft. Verwende lieber eine etwas steifere Rute. Hier kannst du schon mit leichten Zupfern für ein ansprechendes Köderspiel sorgen.
Ein weiterer Grund für eine etwas härtere Rute ist der stärkere Wind auf dem Meer. Hier sollte eine Rute zwar schon so weich sein, dass sie sich gut aufladen kann, andererseits aber auch so steif, dass sie mit viel Kraft nach vorne schnellt.
Die richtige Rolle zum Meeresangeln
Beim Meeresangeln solltest du eine robuste Rolle verwenden, die gut gegen das Salzwasser geschützt ist. Sonst treten schon nach kurzer Zeit Korrosionen und andere Schäden auf. Weiterhin kann die Rolle am Meer ruhig etwas größer sein. Immerhin wirft man hier doch ein gutes Stück weiter als am Fluss. Gerade beim Brandungsangeln sind große Wurfweiten sehr wichtig. Wir empfehlen dir eine 3000er- oder 4000er-Rolle.
Achte auch auf eine saubere Schnurverlegung. Gerade bei geflochtenen Schnüren kommt es beim Meeresangeln gerne mal zu zeit- und mitunter auch kostenaufwendigen Schnurverwicklungen. Wenn du ungefähr 100 Euro investierst, bekommst du schon eine Rolle mit einem akzeptablen Wickelbild geboten. Wenn du es etwas preiswerter willst und mit einer nicht ganz so sauberen Aufwicklung leben kannst, solltest du dich mal bei den salzwasserfesten Ganzmetallrollen der amerikanischen Hersteller umsehen. Hier bekommst du Rollen oft schon für 60 Euro.
Die richtige Schnur
Da man beim Meeresangeln meistens eine Pose verwendet, kann die Schnur ruhig etwas dicker sein. Gerne werden 18er- bis 22er-Schnüre verwendet. Je nach Strömungs- und Windstärke reicht jedoch schon eine Stärke von 0,15 – 0,17 mm
Bei der Frage nach monofiler oder geflochtener Schnur gibt es unter den Anglern zwei Lager. Die meisten entscheiden sich für geflochtene Schnur. Sie besteht aus vielen kleinen Fasern, die zu einem Strang verbunden sind, idealerweise rundgeflochten. Die geflochtene Schnur bietet eine Reihe von Vorteilen. So entsteht beim Fischen kaum Schnurdrall. Außerdem hat sie bei gleichem Durchmesser eine deutlich höhere Tragkraft als monofile Schnur. Die Dehnung ist dabei nur minimal. Gerade beim Pilkern auf beliebte Fische wie den Dorsch gilt diese Schnurart mittlerweile als absoluter Standard.
Daneben gibt es auch immer noch Angler, die beim Angeln vom Boot auf klassische monofile-Nylon-Schnur setzen. Auch diese Schnur bietet eine Reihe von Vorteilen. So bietet sie beispielsweise bei dünnerer Schnur eine erheblich geringere Angriffsfläche. So kannst du auch mit viel leichteren Ködern den Meeresgrund erreichen. Und die leichteren Köder lassen sich viel attraktiver animieren. Allerdings ist die Dehnung ausgeprägter als bei einer geflochtenen Schnur. Dadurch hat man nicht so einen direkten Kontakt zum Köder. Hier musst du die Rute schon ganz schön bewegen, wenn du den Köder bewegen willst. Doch auch die geflochtene Schnur hat Nachteile. So kann es z. B. schneller passieren, dass man beim Anhieb das Maul des Fisches schlitzt. Außerdem belasten geflochtene Schnüre die Ringe schneller. Es kann schnell zu Abrieb und zu scharfen Kanten kommen, die wiederum die Schnur schädigen.
Grundsätzlich solltest du beim Angeln im Meer immer etwas mehr Schnur zur Verfügung haben als am Fluss. Gut fährst du hier beispielsweise mit einer Länge von 200 m.
Die Materialauswahl
Beim Angeln im Meer wird die Rute nicht nur durch die Kraft großer Räuber, sondern auch durch die besonderen Witterungs- und Umgebungsbedingungen gefordert. Deswegen setzt man zunächst einmal auf Materialien, die einerseits so leicht sind, dass sich die Ruten bei der großen Länge gut halten lassen, andererseits auch so robust, dass sie im Drill gut standhalten. Hier setzt man meistens spezielle Karbon-Verbünde ein. So findet man beispielsweise unter der Marke Illex Ruten, die aus mehreren geschichteten Carbonmatten bestehen. Die Fasern der Lagen sind in verschiedenen Winkeln angeordnet, sodass eine optimale Stabilität und ein sehr gutes Griffgefühl garantiert sind.
Darüber hinaus sollte das Material salzwasserfest sein. Achte in diesem Zusammenhang also nicht nur auf die Rute, sondern vor allem auf die Rolle. Gern werden Materialien wie Aluminium und Edelstahl eingesetzt.
Der richtige Köder zum Meeresangeln
Zum Meeresangeln verwendet man klassischerweise Pilker. Dabei handelt es sich um kleine Metallfische in vielen verschiedenen Formen und mit ganz unterschiedlichen Gewichten. Die Auswahl richtet sich vor allem nach zwei Faktoren, der Stärke der Strömung und den bevorzugten Speisefischen der Meeresräuber.
Pilker – die beliebtesten Köder beim Meeresangeln
Grundsätzlich ist der Pilker so schwer zu wählen, dass er nach dem Auswerfen problemlos auf den Grund sinken kann. An Tagen mit starkem Wind und starker Strömung empfehlen wir dir deshalb extra schnell sinkende Modelle wie Spitzkopfpilker. Ihr Gewichtsschwerpunkt ist vorn, sodass sie von Strömungen nicht so leicht erfasst werden. Fängst du gerade erst mit dem Pilkern an, ist ein Gewicht zwischen 60 und 125 g geeignet. Dabei handelt es sich um ein gutes Maß für eine vielseitig einsetzbare Einsteiger-Montage. Damit kannst du erst einmal ein paar Erfahrungen sammeln und ein wenig herumexperimentieren.
Die richtige Farbe zu finden, ist schon ein wenig schwieriger. Ein guter Tipp ist es immer, erst einmal deine Nachbarn zu beobachten. Welche Farben verwenden sie? Wie gut fangen sie damit? Hier bekommst du schnell ein erstes Gefühl dafür, mit welcher Gestaltung du an diesem Tag Glück haben könntest. Grundsätzlich orientierst du dich bei der Auswahl aber nach den Sichtverhältnissen und den bevorzugten Köderfischen. Wenn die Dorsche beispielsweise gerade Hering jagen, kann ein Versuch mit Farbkombinationen wie Blau/Silber, Grün/Silber und Blau/Pink/Silber erfolgversprechend sein. Brauntöne bieten sich an, wenn es die Fische z. B. gerade auf Wattwürmer abgesehen haben. Orange/Silber ist gut bei Krebsen. Doch auch die Witterung und die Tageszeit haben einen Einfluss. Bei trübem Wetter und bei Dämmerung verwendet man z. B. eher schwarze Töne, Silber/Metallic bei großer Tiefe und Gelbtöne bei sonnigem Wetter.
Zu einem guten Teil handelt es sich hier natürlich um Erfahrungswerte. Deshalb solltest du immer ein wenig herumexperimentieren. So findest du heraus, welche Pilker bei welchen Umständen besser oder schlechter geeignet sind. Wenn du Inspiration suchst, wirf z. B. mal einen Blick in diesen Artikel von blinker.de.
Gummiköder – die Geheimwaffe
Neben Pilkern setzen immer mehr Angler auch auf Gummifische. Sie zeichnen sich durch ihre besonders realistische Bewegung aus. Damit lassen sich mit ein wenig Übung ganz leicht langsame kranke Fische imitieren. In der Regel greift man hier zu Ausführungen von etwa 12 cm Länge. Die Bleiköpfe liegen in der Regel zwischen 50 und 75 g. Die Farbzusammenstellung funktioniert genauso wie bei den Pilkern. Probiere hier einfach aus, mit welcher Variante du am besten zurechtkommst.
Die wichtigsten Hersteller von Pilkruten
Hersteller | Besonderheiten |
---|---|
Shimano |
|
Daiwa |
|
Sportex |
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Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Hersteller, bei denen du hochwertige Pilkruten geboten bekommst. Die wichtigsten davon haben wir dir hier in dieser kurzen Liste zusammengefasst. Wenn du auf der Suche nach einer neuen Rute bist, solltest du dich hier auf jeden Fall mal umschauen. Viele der Hersteller bieten auch eine große Auswahl an Rollen, Schnüren und Zubehör:
- Balzer
- Penn
- WFT
- Okuma
- Spro
- Savage Gear
- Dieter Eisele
- Cormoran
- DAM
- Black Cat
Ein Überblick über beliebte Meeresruten
Angel Berger Meerescombo
Besonderheiten
- Länge: 1,80 m
- Transportlänge: 90 cm
- Wurfgewicht: 100 – 250 g
- Fertig bespult mit Angel Berger Spezial Line 0,50 mm (125 m)
- Übersetzung Rolle: 4,1:1
- Gewicht: 600 g
- Anzahl Ringe: 4
Lediglich ein paar kleine Abstriche musst du hier machen. So wurde die Verarbeitung des Gehäuses z. B. als etwas grob und einfach beschrieben. So gab es bei einigen Käufern kleinere Gratspuren an den Verbindungsstellen. Andere sprechen sogar von Brüchen an der Rolle. Hier handelte es sich allerdings oft um höhere Belastungen. Unser Tipp: Verwende die Rute nur gelegentlich und hab für den Notfall einen Ersatz dabei. Selbst, wenn etwas kaputt geht, hast du immer noch die anderen Teile des Sets, die du wieder verwenden kannst.
Quantum Hypercast Tele Surf
Besonderheiten
- Länge: 4,50 m
- Wurfgewicht: 150 – 180 g
- Gewicht: 479 g
- Verbindung: Teleskop
- Epoxy-Überzug
- SiC-Beringung
- Anzahl Ringe: 4
Auch insgesamt wird die Stabilität der Rute gelobt. Hier kannst du dir sicher sein, dass du deine Kraft beim Anhieb auf den Punkt übertragen kannst und im Drill immer genug Widerstand aufbringst. Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch die gewitzte Schwarz-Gelb-Optik und den günstigen Preis. Hier bezahlst du je nach Händler kaum mehr als 60 Euro. Wenn du also einen günstigen Einstieg in die Welt des Brandungsangelns suchst, probiere die Rute ruhig einmal aus.
Daiwa BG Boat
Besonderheiten
- Länge: 2,40 m
- Transportlänge: 1,25 m
- Wurfgewicht: 150 – 400 g
- Anzahl Teile: 2
- Material: Kohlefaser; Titanium-Oxyd-Doppelstegringe, EVA-Griff
Insgesamt überzeugt der erste Eindruck. Alle Verbindungsstellen sind wie der Blank gut verarbeitet. Dabei weiß auch der Preis zu überzeugen. Für deutlich unter 100 Euro bekommst du eine vielseitig einsetzbare Bootsrute aus Kohlefaser, an der du mit Sicherheit lange deine Freude hast.
Zebco Cool Heavy Boat
Besonderheiten
- Länge: 2,10 m
- Wurfgewicht 200 – 500 g
- Transportlänge: 1,05 m
- Gewicht: 340 g
Da die Rute im niedrigen Preissegment angesiedelt ist, musst du bei der Materialauswahl aber ein paar kleine Abstriche machen. So kommt hier beispielsweise keine Kohle-, sondern Glasfaser zum Einsatz. Die Rute ist also nicht ganz so leicht und nicht ganz so stabil, aber durchaus vielseitig einsetzbar. Es gibt aber auch Teile, die sich besonders hervortun. Hier sind beispielsweise der EVA-Griff, die SiC-Ringe und die Epoxy-Beschichtung zu nennen. Unser Fazit: Empfehlenswert.
So fängst du Dorsch, Heilbutt & Co. – die wichtigsten Tipps zum Angeln mit der Pilkrute
Das Meeresangeln stellt unter vielen Gesichtspunkten eine besondere Herausforderung dar. Hier kämpfst du gegen den Wind, die Brandung und ein paar Räuber, die du in kleinen Flüssen mit Sicherheit nicht so schnell an den Haken bekommst. Damit dir vor allem der Einstieg etwas besser gelingt, haben wir dir in diesem Abschnitt noch ein paar Tipps zusammengefasst. Hier beschäftigen wir uns mit der Montage und den wichtigsten Techniken.
Die beliebte Pilker-Montage zum Meeresangeln
Wenn du die Rute, die Rolle und die Schnur zusammengestellt hast, geht es an die Zusammenstellung des Vorfachs. Dabei handelt es sich um ein in der Regel monofiles ein Meter langes Stück Schnur, das du mit einem Meereswirbel am Ende der Hauptschnur befestigst. Am Ende des Vorfachs befestigst du mit einem Karabinerwirbel einen Metallfisch (Pilker). Alternativ ist z. B. auch ein Gummifisch mit einem Bleikopfhaken möglich (Jig). Hier gibt es viele, viele Möglichkeiten, mit denen du einfach mal ein wenig ausprobieren kannst.
Das ist schon die einfachste Variante der klassischen Pilker-Montage. Um die Fängigkeit zu erhöhen, haben aber viele Angler noch ein paar kleine Tricks. Gerne werden beispielsweise 50 cm über dem Hauptköder ein oder zwei Seitenarme für Beifänger befestigt. Dabei handelt es sich meistens um Twister, kleine Gummifische oder klassische Dorschfliegen.
Wie du vom Kutter richtig angelst – An- und Abdrift
Während des Angelstopps positionieren Kutterkapitäne ihre Schiffe in der Regel so in den Wellen, dass der Wind entweder direkt von vorne (Abdrift) oder von hinten (Andrift) kommt. In der Abdrift bewegt sich das Boot vom Köder weg. In diesem Fall genügt es, wenn du den Pilker direkt an der Bordwand ablässt. Sobald du Grundkontakt bemerkst, hebst du die Montage mit kleinen Lupfern der Rute. Kommt der Köder auf dem Boden an, hebst du die Rute wieder an.
Da der Meeresuntergrund uneben ist, kann es natürlich passieren, dass du durch die Drift hin und wieder den Kontakt zum Boden verlierst. In diesem Fall öffnest du den Schnurfangbügel und gibst Schnur nach.
Wenn du in der Andrift angelst, ist es wichtig, dass du die Montage so weit auswirfst wie möglich. Sonst treibt das Boot sofort über den Köder hinweg. Zwischen den einzelnen Pilkbewegungen musst du die Schnur hier immer wieder durch Einkurbeln straffen. Sobald die Montage am Kutter angekommen ist, musst du den Köder schnell einholen, sonst drohen Verhedderungen mit anderen Anglern oder die Montage wird am scharfkantigen Rumpf abgetrennt.
Noch ein paar Tipps zum Pilkern
Wenn du deine Montage zusammengestellt hast, geht es an das Auswerfen und die für das Meeresangeln prädestinierte Technik des Pilkerns. Dabei bewegst du die Rute immer wieder ruckartig nach oben. Die Köder entwickeln nun in der Absinkphase durch das Taumeln ihrer Gummischwänze ihre markante Bewegungsart, mit der sie kranke Fische simulieren, die vor allem von Dorschen dankbar als Beute angenommen werden. Beim Pilkern fischt man immer dicht über dem Grund. Hier gehen viele Fische wie der Dorsch nämlich auf Nahrungssuche.
Wenn du noch ein paar Tricks zum Pilken suchst, schau dir mal diesen Clip von bissclips.tv an. Hier bekommst du noch ein paar Hinweise. Dabei geht es vor allem um das Angeln auf Dorsch:
Richtig drillen und anlanden beim Meeresangeln
Wenn du einen Räuber am Haken hast, setzt du den Anhieb. Das machst du am besten gefühlvoll und leicht. Du wirst dann die Kopfschläge des Fisches deutlich an der Rute spüren. Halte die Schnur dann unter Spannung, sodass der Fische den Haken nicht abschütteln kann. Nutze hier die Federkraft der Rolle, um Fluchten abzufedern. Bei kapitalen Fängen verwendest du die Rollenbremse. Bei größeren Exemplaren sollte sie Schnur freigeben, damit du den Fisch gut ermüden kannst.
Wenn die ersten Fluchtversuche vorbei sind, fängst du damit an, den Fisch nach oben zu ziehen. Zieh ihn mit der Rute Stück für Stück an die Wasseroberfläche und kurble die gewonnene Schnur dabei immer wieder ein.
Kleinere Exemplare kannst du an der Schnur bequem über die Bordwand heben. Handelt es sich hingegen z. B. um große Dorsche, müssen sie von der Kuttermannschaft mit einem Haken, dem sogenannten Gaff gelandet werden. Wenn gerade kein Crewmitglied in der Nähe ist, kannst du ruhig „Gaff“ rufen.
Darauf achten Angler besonders
Bei der großen Auswahl an PIlkruten ist es oft nicht so leicht, das passende Modell zu finden. Jeder Hersteller bietet eine Vielzahl an Modellen, die mit ganz unterschiedlichen Produktdaten ausgezeichnet sind. Damit du dich darin nicht verlierst, solltest du vor dem Kauf immer auch ein paar Testberichte lesen und dich in ein paar Foren umsehen. So kannst du dir eher ein Bild davon machen, wie sich eine Rute im längeren Einsatz zeigt.
Scrolle z. B. mal durch diese Diskussion im Forum von anglerboard.de. Hier wird vor allem auf die folgenden vier Aspekte Wert gelegt: schnelles Blank, geringes Gewicht, Sensibilität selbst für die kleinsten Zupfer, günstiger Preis. Gleichzeitig wird bei Empfehlungen immer darauf hingewiesen, dass die Rute nicht zu weich sein sollte. Gerade auf große Entfernungen kannst du damit keine richtige Kraft beim Anhieb mehr übertragen. Außerdem ist die Köderführung bei einer zu weichen Spitze längst nicht mehr so intuitiv. Überdies musst du weiter ausholen und verbrauchst mehr Kraft. Gerne empfohlen werden hier z. B. immer wieder die Penn Charisma und die Penn Prion Pilk.
Daneben gibt es viele Kleinigkeiten, über die man in Produktdatenblättern oft keine Angaben findet. So bevorzugen beispielsweise viele Angler Griffe mit dreieckigem Querschnitt. Der lässt sich nämlich bei der Kälte, die in Norwegen typisch ist, besonders gut anzufassen. Das gilt besonders, wenn man Handschuhe anhat. Kritisiert wird auch oft, dass die Rollenhalterungen aus Metall bestehen. Das ist ebenfalls unpraktisch, wenn man in kalten Regionen wie Norwegen angelt. Hier kühlt die Hand nämlich sehr schnell aus. Weitere Details, auf die Profis bei der Auswahl achten, findest du in diesem Artikel des Norge-Fishing-Clubs.
Im nächsten Abschnitt haben wir dir übrigens noch ein paar Links zu wichtigen Angelseiten zusammengetragen. Hier findest du Forendiskussionen, Tests, Tipps, Tricks und vieles mehr. Schau einfach mal rein.
Fazit
Das Meeresangeln ist für viele Angler etwas ganz Besonderes. Eine deutlich größere Auswahl an Zielfischen, besondere Herausforderungen an Mensch und Material und eine Vielzahl an Ausrüstungsmöglichkeiten bieten jede Menge Spielräume zum Experimentieren. Das Zentrum dieser Experimente ist stets die besonders harte Pilkrute, mit der du den Meeresräubern im Drill und beim Anlanden Paroli bietest. In unserem Ratgeber hast du viel über die Pilkrute gelernt und wir hoffen, dass dir unser Wissen die Auswahl und das Angeln im Meer ein wenig erleichtern wird. Wenn du auch in anderen Angeldisziplinen ein wenig experimentieren und Neues ausprobieren willst, wirf auch mal einen Blick auf unsere anderen Ratgeber. Wir würden uns freuen.
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