Matchruten – die richtige Ausrüstung für dynamisches Wettkampfangeln
- mittellang
- besonders leicht
- vor allem für Rotaugen
- schnelle Aktion
- große Wurfweite
Matchruten Test & Vergleich 2024
Matchruten wurden ursprünglich für das Wettangeln auf Friedfische entwickelt. Mittlerweile sind sie aber auch in Ländern weit verbreitet, in denen das wettkampfmäßige Angeln verboten ist. Und das hat gute Gründe. Die Angel ist leicht, feinfühlig und kann dennoch zuverlässig drillen. Selbst kapitale Döbel lassen sich damit anlanden, ohne dass die Schnur reißt.
Die besondere Beringung der Matchruten
Ein Grund für die hohe Belastbarkeit der Ruten ist ihre Beringung. Hier gibt es eine große Anzahl von Laufringen. Dadurch werden auch hohe Anspannungen gleichmäßig verteilt. Dank dieser Ausstattung lassen sich sogar kapitale Fische fangen und anlanden, deren Gewicht die Tragkraft der Schnur eigentlich deutlich übersteigt. Gerade bei Einsteigern ist die Matchrute damit besonders beliebt. Hier kann man nämlich erst einmal auf kleinere Fische angeln, aber wenn sich doch einmal ein größeres Kaliber an die Schnur verirrt, ist man damit gut gerüstet.
Die beliebtesten Zielfische
Wie bereits angesprochen wird die Matchrute vor allem bei Friedfischen eingesetzt. Anders als Raubfische ernähren sie sich vor allem von Würmern, Insektenlarven, Schnecken und Plankton. Auch pflanzenfressende Fische wie der Karpfen, die Rotfeder und der Hering werden zu den Friedfischen gezählt.
Die auch als Weißfische bezeichneten Friedfische können das ganze Jahr über geangelt werden, in manchen Bundesländern sogar ohne Angelschein. Ein Vorteil, den es beim Angeln auf Raubfische nicht gibt, besteht hier darin, dass es keine Schonzeit gibt. Weißfische können das ganze Jahr über geangelt werden. So musst du auch im Winter nicht auf dein Hobby verzichten.
Anbei eine kleine Auswahl beliebter Zielfische:
- Forelle
- Brasse
- Karpfen
- Rotauge
- Aal
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Wichtige Auswahlkriterien bei einer Matchrute
In diesem Abschnitt zeigen wir dir, worauf du bei der Auswahl einer Matchrute achten musst. Dabei geht es vor allem um die Länge und die Aktion, das Gewicht, das Material und die richtige Schnur.
Länge und Aktion
Die meist aus drei Teilen bestehenden Matchruten sind eher lang. Typische Maße liegen hier zwischen 3,60 und 5,40 m. Wir empfehlen eine Länge von etwa 3,90 m, da es bei größeren Ausführungen schnell mal Probleme beim Transport geben kann. Sie ist immer noch groß genug, damit du auf große Weiten kommst, gleichzeitig aber so kompakt, dass du Sie auch noch gut in deinem Gepäck unterbringen kannst. Ein weiterer Vorteil der etwas geringeren Länge besteht darin, dass die Rute leichter zu handhaben ist.
Matchruten verfügen meistens über eine Spitzenaktion. Das heißt, dass sie mit einer großen Zahl von Ringen ausgestattet ist und sich nur im oberen Drittel biegt. Hier kannst du dir merken: Je größer die Anzahl die Ringe, desto mehr wird die Kraft verteilt. Gerade bei längeren Angeltrips freut man sich schließlich über jede unnötige Anstrengung, die man sich ersparen kann. Mit mehr Ringen drillst du einfach komfortabler.
Eher zu leichteren Ruten greifen
Beim Angeln mit Matchruten kommt es auf Dynamik und eine intuitive leichte Köderführung an. Deswegen verwendest du hier am besten eine möglichst leichte Rute. Überhaupt wirst du nur wenige Ausführungen mit mehr als 200 Gramm finden. Das geringe Gewicht hat auch mit dem ursprünglichen Einsatzzweck der Ruten zu tun. Hier geht es darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele kleine Fische zu fangen.
Welches Material sollte es sein?
Die Blanks der meisten Matchruten bestehen aus Kohle- oder Glasfaser. Kohlefaser kommt eher bei den Ruten der höheren Preiskategorie zum Einsatz. Das Material ist sehr leicht und dabei sehr robust. Bei einigen Herstellern wie Illex kommen beispielsweise geschichtete Karbon-Matten zum Einsatz. Hier sind die Fasern der einzelnen Karbonschichten in unterschiedlichen Winkeln ausgerichtet. Dadurch wird der Materialverbund verstärkt und die Griffigkeit ist besser. Hier musst du aber schon etwas mehr Budget einplanen. Für eine gut Kohlefaserrute kann man ohne Weiteres bis zu 300 Euro einplanen. Preiswerte Ausführungen bekommst du aber auch schon ab 100 Euro. Hier sind vor allem die Ruten von Fox hervorzuheben. Ein weiteres Material, das bei vielen hochwertigen Matchruten genutzt wird, ist Kevlar. Es punktet vor allem mit seiner Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse.
Schwebt dir ein eher günstigeres Modell vor, solltest du dich für Glasfaser entscheiden. Sie ist nicht ganz so stabil und leicht wie Kohlefaser, zeigt aber immer noch gute Werte und ermöglicht einen guten unkomplizierten Einstieg in die Welt des Match-Angelns.
Am besten dünne Schnüre verwenden
Matchruten verfügen über viele Ringe, weshalb man sie gut mit dünner Schnur verwenden kann. In der Regel greift man zu einem Durchmesser von 0,16 mm. Damit es beim Auswurf nicht zu Rissen komm, solltest du immer eine 0,18er Schlagschnur zwischen Hauptschnur und Vorfach schalten. Wie der Aufbau der Montage dabei ganz genau aussieht, schauen wir uns in den späteren Abschnitten noch genauer an.
Die dünne Schnur erfüllt dabei vor allem zwei Aufgaben. Zunächst einmal ermöglicht sie eine höhere Wurfweite. Dünne monofile Schnur kann einfach besser an den Ringen ablaufen. Selbst bei widrigen Wetterbedingungen kannst du deinen Köder damit in die Bereiche befördern, in denen die Fische stehen. Darüber hinaus hat dünne monofile Schnur einen gewissen Dehnungsspielraum. Das ist z. B. beim Anhieb wichtig, wo man mit einer zu harten Rute und einer zu starren Schnur schnell mal den Haken aus dem Fischmaul ausschlitzen lässt. So viel Kraft ist hier ohnehin nicht erforderlich, sodass eine starre Rute und dickere Schnur viel zu viel des Guten wären.
Wathosen, Waggler und mehr – das richtige Zubehör für die Matchrute
Bei der Arbeit mit der Matchrute kommt es vor allem auf die Wurfdistanz an. Das solltest du auch bei der Auswahl des Zubehörs berücksichtigen. Hier empfehlen sich vor allem Gummistiefel und Wathosen. Damit kannst du schon mal ein wenig ins Gewässer hineinlaufen und die Distanz verkürzen. Ein weiteres wichtiges Zubehörteil ist der Waggler. Dabei handelt es sich um eine Posenart, die speziell für die Arbeit mit der Matchrute konstruiert worden ist. Sie dient vor allem dazu, auch feinste Anbisse gut zu erkennen. Was es noch über den Waggler zu sagen gibt und wie du am besten damit arbeitest, erklären wir dir später in unserem Tipps-Bereich noch genauer.
Bekannte Hersteller von Matchruten
Hersteller | Besonderheiten |
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Shimano |
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Drennan |
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Sportex |
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Matchruten machen einen ziemlich großen Teil des gesamten Angelsortiments aus. Da ist es nicht verwunderlich, dass es noch viele weitere Hersteller gibt. Ein paar davon haben wir dir hier noch einmal aufgelistet. Sieh dich ganz in Ruhe um und finde die passende Rute für deinen individuellen Bedarf. Wir wünschen dir viel Spaß beim Stöbern:
- Colmic
- Browning
- Cormoran
- Fox
- Sänger
- Mitchell
- Mosella
- Silstar
- Zebco
- WFT
- MS Range
Ein bisschen Inspiration zur Auswahl – beliebte Matchruten im Überblick
Jenzi Phantom Match Solid
Besonderheiten
- Länge: 2,40 m
- Transportlänge: 1,27 m
- Gewicht: 493 g
- Wurfgewicht: 30 – 80 g
- Anzahl Teile: 2
Und auch für all diejenigen, denen bei einer Rute auch die optische Komponente wichtig ist, hat die Jenzi Phantom Match Solid so einiges zu bieten. Ganz klarer Blickfang ist hier das durchsichtige Vollglas-Blank mit seiner eingearbeiteten Sehne. Hier sieht man sofort, woher diese Rute ihre Kraft und Stabilität hat. Unser Fazit: Hochwertige preisgünstige Matchrute, die nicht nur Einsteiger zufriedenstellen dürfte.
Abu Garcia Devil – Spin
Besonderheiten
- Verfügbare Längen: 1,70 m; 2,10 m; 2,40 m; 2,70 m
- Transportlänge: 0,87 m
- Material: Carbon-Composite, Soft Cork
- Verfügbare Wurfgewichte: 2 – 10 g, 10 – 40 g, 20 – 60 g
- Anzahl Teile: 2
Ein weiterer Pluspunkt wird vor allem von vielen Forellenanglern hervorgehoben. Die Rute ist so weich, dass man jeden Zupfer am Köder ganz leicht spürt. Wenn du also vor allem auf scheuere Fische angelst, bist du hier gut beraten. Doch auch bei größeren Kalibern wie Hechten ist die Abu Garcia Spin eine Überlegung wert. Dasselbe gilt für das leichte Pilken in norwegischen Gewässern. Fazit: Eine gute Rolle für alle, die beim Angeln gern vielseitig und flexibel unterwegs sein wollen, ohne dafür zu viel Geld auszugeben.
Shakespeare Matchrute Omni
Besonderheiten
- Länge: 3,7 m
- Material: Glasfaser, Aluminium, Kork
- Wurfgewicht: 15 g
- Besonders schlanke Griffe
- Hochwertiger Schraubrollenhalter
Als kleiner Kritikpunkt wird genannt, dass es am Blank keine Öse zum Einhängen des Hakens gibt. Sonst gibt es hier aber nichts zu bemängeln. Als guter und günstiger Einstieg ist also auch dieses Modell geeignet.
Cormoran Distance Match
Besonderheiten
- Länge: 3,60 m
- Wurfgewicht: 5 – 25 g
- Anzahl Teile: 3
- Anzahl Ringe: 13
- Material: Kohlefaser, EVA, Titanium
Ein paar Tipps zum erfolgreichen Angeln mit der Matchrute
In diesem Abschnitt haben wir noch ein paar Tipps zum Angeln mit der Matchrute. Zunächst stellen wir dir die wichtigste Montage vor, die Waggler-Pose. Im zweiten Abschnitt haben wir noch ein paar Tipps zum Angeln auf Rotaugen, einigen der beliebtesten Fische bei der Arbeit mit der Matchrute.
Angeln mit der Waggler-Montage – so funktioniert‘s
Matchruten verwendet man üblicherweise mit einer Waggler-Montage. Bei Wagglern handelt es sich um spezielle stielförmige Posen, die sich durch ihr geringes Gewicht auszeichnen. Sie lassen sich weit auswerfen und ermöglichen so das Angeln in flachen Gewässern. Ein weiterer Vorteil der Wagglerpose besteht darin, dass sie am unteren Teil der Schnur befestigt wird. Mit einer ins Wasser getauchten Rutenspitze verläuft die Schnur komplett unter Wasser, wodurch das Angeln wesentlich komfortabler wird. Der lästige Schnurbogen, der sonst durch den Wind verursacht wird, kann hier ganz vermieden werden.
Für eine Waggler-Montage brauchst du Folgendes:
- Hauptschnur
- Waggler-Pose
- Perle
- Schlagschnur
- Bleischrote
- Wirbel
- Vorfach
Normalerweise hat die Hauptschnur bei einer Matchruten-Montage einen Durchmesser von 0,16 mm. Damit sie beim Auswurf nicht reißt, empfiehlt es sich, eine 0,18er Schlagschnur zwischen Hauptschnur und Vorfach zu schalten. Auf die Schlagschnur hängst du den Waggler, davor befindet sich eine Perle. Sie verhindert das Durchrutschen des Wagglers auf die Hauptschnur. Als Vorfach verwendet man üblicherweise eine 0,10 bis 0,12 mm starke Fluorocarbon-Schnur. Die Befestigung erfolgt dabei durch einen Mikrowirbel.
Einen sehr umfangreichen Artikel zum Thema Waggler findest du hier bei angelstunde.de. Hier erfährst du alles über die Vorteile der Methode, lernst, wie man das Gewicht der Bleischrote und den Wobbler auswählt, worauf es bei der Schnurauswahl ankommst, wie du das Ganze montierst und worauf du beim Auswurf achten musst.
Tipps zum Angeln auf Rotaugen
Rotaugen halten sich vor allem in kleineren Flüssen auf. Verbreitet sind sie beispielsweise in der Lahn, der Sieg und der Lippe. Nur hier findet man übrigens die typischen kofferförmigen Flussrotaugen. Im See stehen die Rotaugen grundsätzlich überall, in der Sommerzeit vor allem im Mittelwasser.
Das richtige Futter und die richtigen Köder
Rotaugen sollten angefüttert werden. Zu den üblichen Futtermischungen gibst du am besten gequollenen und dann gekochten Hanf hinzu. Das Kochwasser schüttest du nicht weg, sondern verwendest es zum Anmischen. Gerne werden auch geröstetes Hanfmehl, Taubenmist und lebende Maden verwendet. Hier ist alles erlaubt, was den typischen Ammoniak-Geruch verströmt. Im Winter gehört zu den beliebtesten Ködern der fleischige Tauwurm.
Wenn die Gewässer sauber und wenig befischt sind, brauchst du in der Regel keine separaten Duftstoffe. Der Eigengeruch der Futterbestandteile ist meistens ausreichend. Im Winter kann es sich aber durchaus lohnen, noch ein wenig nachzuhelfen. Beliebt sind beispielsweise Knoblauch- und Currypulver. Auch Instant-Brühepulver oder Maggi-Würze können gut als zusätzliche Lockstoffe verwendet werden.
Methoden zum Rotaugenfischen
Bei Rotaugen stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen. Nicht besonders aufregend, aber bewährt ist beispielsweise die Sofortanschlag-Technik, die man sonst zum Karpfenangeln verwendet. Hier befestigst du einfach einen Boilie am Haken und wartest ab.
Bei kurzen Angeldistanzen verwendet man die Posenmontage mit Flocke. Bei längeren Entfernungen kommt die Brot-Taktik zum Einsatz. Das gilt besonders für starke Strömungen. Zarte Flocken würden hier einfach zu schnell vom Haken gespült. Mit an den Haken gedrückten Brotstückchen in Verbindung mit einer Futterkorb-Montage gibt es dieses Problem nicht.
Darauf achten Angler besonders
Bei Matchruten achten Angler vor allem auf ein geringes Gewicht, eine möglichst geringe Größe und eine sensible Spitzenaktion. Gerade die Ausführungen des unteren Preissegments sind oft einfach zu schwer und zu sperrig. Ein weiterer Punkt, der häufiger bemängelt wird, ist die fehlende Hakenöse. Gerade, wenn man häufiger mal den Platz wechselt, ist es praktisch, wenn man den Haken bequem in der Öse befestigen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anzahl der Ringe. Je mehr Ringe es gibt, desto gleichmäßiger ist die Kraftverteilung. Bei Ruten der niedrigeren Preiskategorie gibt es oft weniger Ringe, sodass die Biegekurve nicht so harmonisch ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass man eine Rute vor dem Kauf immer erst einmal in die Hand nehmen sollte. Hier muss das Gefühl passen. Da gibt es keine Kompromisse. Eine Diskussion zum Thema findest du beispielsweise im Forum von classycatchers.de.
Fazit
Du angelst gern auf kleine Fische und zeigst am Ende eines Tags am Fluss gern einen ganzen Korb voller schöner Fänge vor? Dann ist eine Matchrute für dich auf jeden Fall eine Überlegung wert. Diese besonders zierliche und sensible Rute macht beim Auswurf und beim Drill jede Menge Spaß. Hier kannst du auch über längere Zeit ermüdungsfrei und mit viel Dynamik fischen. Dabei weiß hier auch die vielseitige Einsetzbarkeit zu überzeugen. Sollte sich nämlich ab und zu mal ein etwas größerer Fisch wie z. B. ein Karpfen an deinen Haken verirren, kannst du auch diesen gut anlanden. In unserem Ratgeber hast du die wichtigsten Hersteller und viele Tipps kennengelernt, mit denen du ganz leicht die richtige Rute für dich findest, ob zum hobbymäßigen Angeln oder für den Wettbewerb. Nun bleibt uns nichts mehr weiter übrig, als dir viel Spaß mit deiner neuen Matchrute zu wünschen.
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