Pilkruten – Meeresangeln vom Boot
- Für hohe Wurfgewichte ausgelegt
- Sensible Spitze
- Intuitive Arbeit mit dem Köder
- Starkes Blank
Pilkruten Test & Vergleich 2024
Beim Meeresangeln unterscheidet man im Wesentlichen zwei Varianten – das Angeln vom Strand und das Angeln vom Boot aus. Pilkruten verwendet man auf dem Boot, Brandungsruten am Ufer. Wenn du dich für diese Art des Angelns ebenfalls interessierst, schau ruhig mal in unserem anderen Artikel rein. Hier haben wir alle Informationen zum Thema zusammengetragen.
Die besonderen Anforderungen an Pilkruten
Das Angeln im Meer ist eine ganz besondere Herausforderung, nicht nur für den Angler, sondern auch für die Rute. Wichtig ist hier zunächst einmal ein starkes Blank. Die Strömung ist beim Meeresangeln nämlich oft ziemlich stark. Hinzu kommen starke Winde und kämpferische Raubfische. Die Rückschnellkraft muss stark genug sein, um die Montage gegen den Wind überhaupt weit genug hinausschleudern zu können. Aus diesem Grund ist das Wurfgewicht bei Pilkruten in der Regel ziemlich hoch. Dadurch ist außerdem gewährleistet, dass die Ködermontage schnell absinkt, auch wenn die Strömung etwas stärker ist.
Es gibt noch einige weitere Faktoren, die bei der Pilkrute eine Rolle spielen. Die sehen wir uns unter weiter unten noch ein wenig genauer an.
Beliebte Zielfische
Zu den ganz klaren Highlights beim Meeresangeln zählt die Fischvielfalt. Hier gibt es unterschiedlichste Arten und verschiedene Größen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aus diesem Grund wollen wir an dieser Stelle mal etwas genauer auf die verschiedenen Zielfische eingehen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf den norwegischen Raum, wo das Pilkern am weitesten verbreitet ist.
Der Heilbutt
Der Heilbutt kommt vor allen an den Küsten und den Fjorden von Nord- und Mittelnorwegen vor. Gerne hält er sich in Tiefen zwischen 10 und 50 Metern auf. Im Frühjahr ist er teilweise aber auch in sehr flachen Bereichen zu finden. Zu seinen bevorzugten Aufenthaltsgebieten zählen Plateaus, Suden und Buchten mit sandigem Untergrund.
Heilbutts erreichen zum Teil beeindruckende Größen von 70 – 100 cm und Gewichte von 20 – 40 kg. Teilweise wurden aber auch schon noch größere Exemplare mit 300 kg gefangen. Als Köder werden Naturköder, Gummifische und tote Köderfische verwendet. Neben dem Pilken verspricht auch das Schleppen gute Fangerfolge. Die beste Angelzeit ist für den Heilbutt der Zeitraum zwischen Mai und Oktober.
Der Dorsch
Dorsche kommen ebenfalls an der norwegischen Küste mit ihren Fjorden vor. Im Vergleich mit dem Heilbutt stehen sie oft noch etwas tiefer – nicht selten bei 100 m. Wenn sie Futterfischschwärmen folgen, sind sie aber auch hin und wieder im Mittelwasser zu treffen. Die durchschnittliche Größe eines Dorsches beträgt 50 – 70 cm, das durchschnittliche Gewicht zwischen 1,5 und 5 kg. Teilweise findet man aber auch hier in Norwegen deutlich größere Exemplare.
Beim Dorschfang sind viele Methoden möglich. Der Fisch gilt als leicht zu überlisten. Am verbreitetsten ist das Pilken vom Boot oder vom Kutter. Doch auch das Gummifisch- und Naturköderangeln breitet sich immer weiter aus. Die besten Angelzeiten in Süd- und Westnorwegen sind von März bis Mai. In Mittel- und Nordnorwegen kann der Dorsch ganzjährig gut gefangen werden.
Der Hering
Zu guter Letzt ist noch der Hering zu nennen. Dabei handelt es sich um schwarmbildende Freiwasserfische, die in praktisch allen Wasserschichten anzutreffen sind. Tagsüber findet man sie am häufigsten im tieferen Wasser. Erst bei Anbruch der Nacht stehen sie höher.
In den Gewässern der norwegischen Küste findet man Heringe aller Größenkategorien. Die Durchschnittsgröße sind hier 20 und 25 cm. Die maximale Größe liegt bei 40 cm, das bisher höchste Gewicht bei 0,72 kg.
Beim Meeresangeln trifft man neben diesen drei verbreiteten Arten natürlich noch auf viele weitere. Hierzu gehören unter anderem die folgenden:
- Makrele
- Pllack
- Leng
- Steinbeißer
- Lumb
- Dorade
- Köhler
- Wittling
- Seeteufel
- Seehecht
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Darauf musst du bei der Auswahl einer Pilkrute achten
Das Meeresangeln wird immer beliebter. Folglich wächst auch das Angebot an hochwertigen Pilkruten. Da ist die Auswahl oft gar nicht so leicht. Deshalb haben wir dir viele praktische Tipps zusammengefasst, mit denen du ganz leicht die passende Pilkrute findest. Wir zeigen dir, worauf es bei der Aktion, der Länge, dem Gewicht, der passenden Schnur und Rolle ankommt.
Länge und Aktion der Rute
Die Länge der meisten Pilkruten bewegt sich im mittleren Bereich. Verbreitet sind hier Größen von 2,40 – 2,70 m. Beim Wurfgewicht wählt man wie bereits angesprochen meistens etwas mehr. Von manchen Anglern werden beispielsweise ein Wurfgewicht von 50 – 100 g und eine vollparabolische Aktion empfohlen. Die ist von besonderer Bedeutung, da man den starken Meeresräubern nur damit im Drill standhalten kann. Diese Werte sind aber nicht allgemeingültig. Es kommt immer auf den Wind und die Strömung an. Je stärker beide sind, desto schwerer muss das Vorfach sein. Nur so kann es gut ausgeworfen werden. An Tagen mit schwachem Wind und wenig Strömung reichen mitunter schon Wurfgewichte von 80 g. Bei starker Witterung müssen es schon mal 170 – 200 g sein.
Wenn Wind und Wellengang stärker sind, verwendet man üblicherweise längere Ruten. Die haben nicht nur den Vorteil, dass man den Köder weiter hinausschwingen kann. Außerdem kann man den Köder beim starken Aufwogen der Wellen besser kontrollieren. Als Richtwert werden hier oft 3,00 – 3,50 m empfohlen.
Keine zu weichen Ruten verwenden
Meeresruten sollten ausreichend hart sein. Eine weiche Rute bietet im Drill zwar mehr Spaß, das Führen des Köders ist damit aber oft deutlich schwieriger. Es kommt nämlich selbst bei Ködergewichten von 75 g schon zu deutlich stärkeren Rutenauslenkungen, die natürlich auch mehr Kraft kosten. Deshalb sollte man hier zu einer etwas steiferen Rute greifen. Hier kann man selbst mit leichtem Zupfen schon ein variantenreiches dynamisches Köderspiel erzeugen.
Auch der stärkere Wind ist ein Grund für eine härtere Rute. Zwar soll die Rute schon eine gewisse Flexibilität aufweisen, damit sie sich gut aufladen kann, auf der anderen Seite sollte sie aber auch steif genug sein, um mit Kraft nach vorne zu schnellen.
Auswahl einer Rolle zum Meeresangeln
Ebenso wie die Rute sollte auch die Rolle beim Meeresangeln robust genug sein. Schließlich kommt sie hier oft mit Salzwasser in Berührung. Das würde bei nicht ausreichendem Schutz zu Korrosionen und anderen Schäden führen. Außerdem kann man bei seiner Pilkrute ruhig ein etwas größeres Rollenmodell verwenden. Schließlich wirft man hier deutlich weiter aus als auf dem Fluss. Noch stärker als beim Pilken ist das beim Brandungsangeln der Fall. Hier sind große Wurfweiten besonders wichtig. Empfohlen werden 3000er und 4000er Rollen.
Wichtig ist weiterhin eine saubere Schnurverlegung. Das gilt vor allem bei geflochtenen Schnüren. Gerade beim Meeresangeln kommt es schnell zu zeit- und kostenaufwendigen Schnurverwicklungen. Investierst du rund 100 Euro, bekommst du schon ein ganz gutes Modell mit einem akzeptablen Wickelbild. Bevorzugst du es etwas preiswerter und kommst du auch mit einer nicht ganz so sauberen Abwicklung zurecht, sind auch salzwasserfeste Ganzmetallrollen amerikanischer Hersteller geeignet. Rollen sind hier schon ab 60 Euro erhältlich.
Die passende Schnur für die Pilkrute
Beim Meeresangeln verwendet man meistens Posen. Die Schnur darf deshalb ruhig ein wenig dicker sein. In den meisten Fällen kommen 18er bis 22er Schnüre zum Einsatz. Bei nicht so starker Strömung und nicht so hoher Windgeschwindigkeit sind zum Teil aber auch Stärken von 0,15 – 0,17 mm in Ordnung.
Unter Anglern wird oft die Frage diskutiert, ob monofile oder geflochtene Schnur besser ist. Am häufigsten wird die geflochtene Schnur verwendet. Sie besteht aus vielen kleinen Fasern, die zu einem Strang verbunden sind. Mit dieser speziellen Fertigungsweise gehen einige Vorteile einher. So gibt es hier kaum Schnurdrall. Auch die Tragkraft ist bei gleichem Durchmesser deutlich höher als bei monofiler Schnur. Die Schnur dehnt sich aber kaum, was mit etwas weniger Flexibilität einhergeht. Beim Angeln auf Fische wie den Dorsch gilt die geflochtene Schnur heute weitgehend als Standard.
Monofile Schnur wird nicht so oft vom Boot eingesetzt. Aber auch hier gibt es Vorteile. Einer davon besteht darin, dass sie der Strömung deutlich weniger Angriffsfläche bietet. Man kann also auch mit leichteren Ködern wesentlich schneller den Boden erreichen. Auch können leichtere Köder besser animiert werden. Die größere Dehnbarkeit der Schnur hat allerdings den Nachteil, dass man keinen ganz so direkten Köderkontakt hat.
Auf der anderen Seite haben aber auch geflochtene Schnüre ihre negativen Seiten. Hier ist es z. B. schneller mal der Fall, dass der Haken bei einem stärkeren Anhieb aus dem Fischmaul ausschlitzt. Die Ringe werden durch geflochtene Schnüre außerdem stärker belastet. Das führt zu stärkerem Verschleiß und scharfen Graten, die wiederum die Schnur beschädigen können.
Zu guter Letzt bleibt noch die Frage, wie viel Schnur du zur Verfügung haben solltest. Generell ist es gut, wenn du hier immer etwas mehr Reserve hast als im Fluss. Ein guter Richtwert sind 200 m.
Das richtige Material für die Pilkrute
Die Rute muss beim Meeresangeln großen Belastungen standhalten. Das betrifft nicht nur große Räuber, sondern auch die besonderen Witterungs- und Umgebungsbedingungen. Die Rutenmaterialien müssen also auf der einen Seite so leicht sind, dass sich die Ruten bei der Länge gut in der Hand halten lassen, andererseits aber auch so stabil, dass sie im Drill einen guten Dienst leisten. In den meisten Fällen verwenden die Hersteller hier deshalb Karbon. Hervorzuheben sind unter anderem die Ruten der Marke Illex. Sie bestehen aus mehreren übereinander geschichteten Karbon-Matten. Dabei sind die Lagen der Fasern in unterschiedlichen Winkeln angeordnet. Das verbessert nicht nur die Stabilität, es sorgt auch für ein ganz besonderes Griffgefühl.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass das Material salzwasserfest ist. Hierbei solltest du nicht nur auf die Rute achten, sondern auch bei der Rolle genau hinsehen. Hier kommt in den meisten Fällen Edelstahl oder Aluminium zum Einsatz.
Die richtigen Köder zum Meeresangeln
Beim Meeresangeln kommen üblicherweise Pilker zum Einsatz. Das sind kleine Metallfische, die in vielen unterschiedlichen Formen und unterschiedlichen Gewichten erhältlich sind. Bei der Auswahl richtet man sich vor allem nach der Strömungsstärke und den bevorzugten Speisefischen.
Die beliebtesten Köder für die Pilkrute – Pilker
Beim Angeln mit der Pilkrute kommen üblicherweise Pilker zum Einsatz. Sie sollten so schwer gewählt werden, dass sie nach dem Auswerfen ganz leicht auf den Grund sinken. Vor allem bei starkem Wind und starker Strömung sollten Ausführungen gewählt werden, die schneller auf den Boden sinken. Gut geeignet sind hier Spitzkopfpilker. Ihr Schwerpunkt ist vorn. Dadurch werden sie nicht so leicht von der Strömung erfasst. Wenn du gerade erst mit dem Pilkern anfängst, solltest du ein Gewicht von 60 – 125 g ausprobieren. Das ist ein gutes Maß für eine vielseitig einsetzbare Einsteiger-Montage. Hier hast du erst einmal die Möglichkeit, etwas zu experimentieren und ein paar Erfahrungen zu sammeln.
Nicht ganz so leicht ist die richtige Farbe zu finden. Beobachte hier am besten erst einmal, welche Köder dein Nachbar verwendet und wie gut er damit fängt. So hast du erst einmal einen guten Orientierungswert. Wenn du dich schon etwas besser auskennst, richtest du dich nach den Sichtverhältnissen und den bevorzugten Köderfischen. Jagen die Dorsche zum Beispiel gerade Heringe, versuchst du es mit Farbkombinationen wie Blau/Silber, Grün/Silber und Blau/Pink/Silber. Suchen Sie eher nach Wattwürmern, probierst du es mit Brauntönen. Krebse lassen sich gut mit Orange/Silber imitieren. Doch auch die Witterung und die Tageszeit sollten berücksichtigt werden. Ist das Wetter trüb, setzte man eher schwarze Töne ein. Bei großer Tiefe setzt man auf Silber/Metallic), bei sonnigem Wetter auf Gelbtöne.
Natürlich braucht es auch einfach ein wenig Zeit, um herauszufinden, welche Köder sich bei welchen Bedingungen gut eignen. Hier musst du einfach eigene Erfahrungen sammeln und dich ein wenig bei erfahrenen Anglern umhören. Praktische Tipps findest du beispielsweise in diesem Artikel von blinker.de.
Ebenfalls beliebt – Gummiköder
Viele Angler setzen bei ihrer Pilkrute auch Gummifische ein. Ihr Vorteil besteht in der besonders realistischen Bewegung. Man braucht nur ein wenig Übung und schon kann man sie wie kranke schwache Fische herumtaumeln lassen. Gut geeignet sind hier Ausführungen mit bis zu 12 cm Länge. Die Bleiköpfe haben in den meisten Fällen ein Gewicht von 50 – 75 g. Die Zusammenstellung der Farben funktioniert hier genauso wie bei den Pilkern. Starte einfach mal einen Versuch, mit welcher Form du besser zurückkommst.
Bekannte Hersteller von Pilkruten
Hersteller | Besonderheiten |
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Shimano |
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Daiwa |
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Sportex |
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Pilkruten finden Sie auch noch bei vielen weiteren Herstellern. Hier ein kurzer Überblick mit den wichtigsten davon:
- Balzer
- Penn
- WFT
- DAM
- Zebko
- Quantum
- Berkley
- Cormoran
Beliebte Pilkruten
Angel Berger Meerescombo
Besonderheiten
- Länge: 1,80 m
- Transportlänge: 90 cm
- Wurfgewicht: 100 – 250 g
- Fertig bespult mit Angel Berger Spezial Line 0,50 mm (125 m)
- Übersetzung Rolle: 4,1:1
- Gewicht: 600 g
- Anzahl Ringe: 4
Grundsätzlich handelt es sich hier um eine Rute, die gut für dich geeignet ist, wenn du erst in das Thema Meeresangeln einsteigst und nicht gleich so viel Geld in deine Ausrüstung investieren willst. Hier bekommst du ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. Für eine solide Komplett-Ausrüstung mit Rute, Rolle und Schnur bezahlst du hier gerade einmal 50 Euro.
Daiwa BG Boat
Besonderheiten
- Länge: 2,40 m
- Transportlänge: 1,25 m
- Wurfgewicht: 150 – 400 g
- Anzahl Teile: 2
- Material: Kohlefaser; Titanium-Oxyd-Doppelstegringe, EVA-Griff
Zebco Cool Heavy Boat
Besonderheiten
- Länge: 2,10 m
- Wurfgewicht 200 – 500 g
- Transportlänge: 1,05 m
- Gewicht: 340 g
Ein weiterer Pluspunkt dieser robusten Rute besteht darin, dass sie im niedrigen Preissegment angesiedelt ist. Damit eignet sie sich gut für Einsteiger, die gerade erst mit dem Meeresangeln beginnen. Bei der Materialzusammenstellung musst du dafür aber auch ein paar kleine Abstriche machen. Da hier Glasfaser und keine Kohlefaser zum Einsatz kommt, ist das Gewicht nicht ganz so niedrig wie bei den Top-Modellen. Auch in puncto Stabilität muss man mit kleinen Schwächen leben. Auf der anderen Seite sind andere Rutenteile für die Preisklasse aber sehr ordentlich. Hier sind vor allem der EVA-Griff, die SiC-Ringe und die Epoxy-Beschichtung zu nennen.
Wie du deine Pilkrute am besten pflegst
Die Pflege einer Angelrute ist eigentlich nicht so schwierig. Du musst nur ein paar kleine Tipps beachten und die Reinigung regelmäßig vor und nach dem Angeln vornehmen. So hast du lange deine Freude beim Meeresangeln. Viele praktische Reinigungstipps findest du in unseren Artikeln zur Felchen- und zur Fliegenrute. Sieh einfach unter den entsprechenden Links nach.
Die wichtigsten Tipps zum Angeln mit der Pilkrute – so fängst du Heilbutt, Dorsch & Co.
Das Meeresangeln gehört eindeutig zu den Angelmethoden mit den meisten Herausforderungen. Hier musst du starkem Wind widerstehen, den Köder auch in der stärksten Strömung manövrieren und im Drill mit großen Räubern bestehen, denen du im Fluss nicht so schnell begegnest. Da das gerade am Anfang ziemlich viel ist, haben wir dir in diesem Abschnitt ein paar Tipps zusammengetragen. Hier beschäftigen wir uns mit den wichtigsten Tipps und der richtigen Montage.
Angeln mit der Pilker-Montage
Hast du die Rute, die Rolle und die Schnur zusammengestellt, musst du dein Vorfach binden. Meistens verwendet man hier ein monofiles Stück Schnur mit einer Länge von etwa einem Meter. Das befestigst du mit einem Meereswirbel am Ende der Hauptschnur. Der Karabinerwirbel mit dem Metallfisch (Pilker) kommt ans Ende des Vorfachs. Auch der Gummifisch mit Bleikopfhaken (Jig) wird an dieser Stelle befestigt.
Das ist im Grunde auch schon die einfachste Variante der Pilker-Montage. Viele Angler haben mit der Zeit aber jede Menge Tricks entwickelt, mit denen sich die Fängigkeit noch deutlich erhöhen lässt. Du könntest z. B. 50 cm über dem Hauptköder noch ein bis zwei Seitenarme für Beifänger befestigen. Gut geeignet sind hier beispielsweise kleine Gummifische, Twister oder klassische Dorschfliegen.
Auf An- und Abdrift achten – das richtige Angeln vom Kutter
Kutterkapitäne positionieren ihre Kähne beim Angelstopp normalerweise so in den Wellen, dass der Wind entweder von hinten (Andrift) oder direkt von vorne kommt (Abdrift). Wenn du in der Andrift angelst, treibt das Boot auf den Köder zu. In diesem Fall ist es wichtig, dass du die Montage so weit auswirfst wie möglich. Sonst fährt das Boot einfach über den Köder hinweg. Das Pilkern selbst funktioniert dann so, dass du die Montage mit kleinen Lupfern der Rute anhebst, sobald du Grundkontakt bemerkst. Wenn der Köder auf dem Boden aufkommt, hebst du die Rute wieder. Beim Pilkern in der Andrift ist es wichtig, dass du die Schnur zwischen den Pilkbewegungen immer wieder durch Einkurbeln straffst. Ist die Montage am Kutter angekommen, musst du den Köder schnell einholen. Sonst kann es zu Verhedderungen mit den Schnüren anderer Angler kommen oder die Schnur wird am scharfkantigen Bug beschädigt.
In der Abdrift bewegt sich das Boot vom Köder weg. Hier kannst du den Pilker direkt an der Bordwand ablassen. Beachte dabei, dass der Meeresuntergrund uneben ist. Deshalb kann es passieren, dass du hin und wieder den Bodenkontakt verlierst. Öffne in diesem Fall einfach den Schnurfangbügel und gib einfach Schnur nach
Wenn du dir mal ansehen willst, wie das Ganze in der Praxis aussehen kann, sieh dir mal dieses Video des Fisch-und-Fang-Magazins an. Hier gibt es ein paar Impressionen vom Pilkern in der Ostsee:
Noch ein paar Tipps zum Angeln mit der Pilkrute
Hast du deine Montage zusammengestellt, geht es ans Auswerfen und die für das Meeresangeln typische Pilktechnik. Hierbei ist es wichtig, dass du die Rute immer wieder ruckartig nach oben bewegst. Dadurch entwickeln die Köder in der Absinkphase durch das Taumeln der Gummischwänze ihre typische Bewegungsart. Räuber halten sie für kranke schwache Fische und greifen sie an. Vor allem Dorsche lassen sich gut davon zum Biss verlocken. Das Pilkern erfolgt dicht über dem Grund. Hier ist der Großteil der Räuber während der Nahrungssuche anzutreffen.
Du brauchst noch ein paar Tipps und Tricks? Dann schau mal in diesem Clip von bissclips.tv nach. Hier geht es vor allem um das Dorschangeln:
Der richtige Drill
Der Anhieb wird beim Pilkern eher gefühlvoll und leicht gesetzt. Hat der Räuber angebissen, wirst du schnell die Kopfschläge spüren. In diesem Moment ist es wichtig, dass du die Rute unter Spannung hältst. Der Fisch schüttelt den Haken sonst ab. Zum Abfangen von Fluchten nutzt du einfach die Federkraft der Rolle. Handelt es sich um besonders große Fische, benutzt du die Rollenbremse. Alternativ gibst du Schnur frei, damit du den Fisch erst einmal müde machen kannst.
Sind die ersten Fluchtversuche vorbei, ziehst du den Fisch langsam nach oben. Zieh ihn Stück für Stück an die Wasseroberfläche und kurble die Schnur dabei immer wieder ein. Handelt es sich um kleinere Exemplare, kannst du die Fische einfach an der Bordwand hochheben. Sind hingegen große Dorsche am Haken, müssen sie von der Kuttermannschaft mit einem sogenannten Gaff gelandet werden. Ist gerade kein Crewmitglied in der Nähe, kannst du einfach „Gaff“ rufen.
Das ist Anglern beim Kauf von Pilkruten besonders wichtig
Bei der großen Vielfalt an Pilkruten kann es einige Zeit dauern, bis man das passende Modell gefunden hat. Deshalb empfiehlt es sich immer, sich nicht nur die Produktdatenblätter der Hersteller zu werfen, sondern sich auch in Foren und Testberichten umzuschauen. So kann man sich einen differenzierten Eindruck von der Qualität verschiedener Ruten machen und herausfinden, worauf andere Angler besonders achten.
Weit vorn werden oft Eigenschaften wie ein geringes Gewicht, ein schnelles Blank, Sensibilität und ein günstiger Preis genannt. Gleichzeitig legen viele Pilker Wert darauf, dass die Rute nicht zu weich ist. Beim Anhieb kann man auf die großen Entfernungen beim Meeresangeln sonst oft keine richtige Kraft aufbauen. Weiterhin ist die Köderführung mit einer weichen Spitze nicht ganz so einfach. Auch muss man mehr ausholen und man verbraucht mehr Kraft. Eine Diskussion zu dem Thema findest du beispielsweise im Forum von anglerboard.de. Hier werden z. B. häufiger die Penn Charisma und die Penn Prion Pilk empfohlen.
Es gibt aber auch noch viele andere Kleinigkeiten, an die man im ersten Moment gar nicht unbedingt denken würde. Gerne nehmen viele Angler beispielsweise Ruten mit dreieckigem Griffquerschnitt. Die lassen sich vor allem bei Kälte gut anfassen. Wenn du in kalten Gegenden wie Norwegen angeln willst, solltest du außerdem eher keine Rollenhalter aus Metall nutzen. Die werden nämlich sehr kalt und kühlen die Hand aus. Weitere Tipps und Tricks zu diesen und anderen Themen findest du in diesem Beitrag des Norge-Fishing-Clubs.
Fazit
Das Angeln vom Boot ist eine ganz besondere Erfahrung, die man als Angler einfach mal gemacht haben sollte. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Fischen und ganz besondere Anforderungen an Mensch und Material. Im Zentrum steht dabei die harte Pilkrute, die speziell für den Drill von Meeresräubern ausgelegt ist. Die wichtigsten Fakten darüber hast du in unserem Ratgeber kennengelernt. Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren. Und wenn du wieder einmal ein wenig experimentieren willst, sieh dich auch mal in unseren anderen Artikeln zum Thema Angeln um.
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