Die Reiserute – alles, was du zum Angeln im Urlaub brauchst
- Bis zu 10 Einzelteile
- Einzelne Segmente komplett abtrennbar
- Geringe Transportlänge
- Unkompliziert zu verstauen
- Stabiler als Teleskoprute
Reiseruten Test & Vergleich 2024
Unter einer Reiserute versteht man üblicherweise eine Steckrute mit drei oder vier Segmenten. Sie ist nicht nur für Angler geeignet, die gerne reisen, sondern auch für all diejenigen, die gerne mit leichtem Gepäck unterwegs sind. Der große Vorteil der Reiserute besteht nämlich in ihrem geringen Packmaß. Im Normalfall passt sie ganz bequem in einen Rucksack. Darüber hinaus bringt die Teilung auch noch weitere Vorteile für die Rutenaktion mit sich. Die Rute wird steifer, büßt dabei aber nicht unbedingt etwas von ihrer Feinfühligkeit ein.
Unterschiede zur Teleskoprute
Reiseruten werden häufig mit Teleskopruten verwechselt oder gleichgesetzt. Dabei gibt es ein paar grundlegende Unterschiede. Während die Segmente der Steckrute beim Einpacken vollständig voneinander getrennt werden, schiebt man sie bei der Teleskoprute ineinander. Hier gibt es eine dauerhafte Verbindung. Für den Angler hat das den Vorteil, dass das Packmaß kleiner ist als bei einer herkömmlichen Steckrute. Außerdem ist die Teleskoprute schneller einsatzbereit und verstaut.
Es gibt aber auch Nachteile. In puncto Stabilität kann es eine Teleskoprute nicht mit einer Steckrute aufnehmen. Bei großen Fischen gibt es immer eine gewisse Bruchgefahr. Auch für das Spinnfischen sind die Teleskopruten nicht optimal geeignet, da sie nicht über genug Rückgrat verfügen. Viele Angler beschreiben sie als zu wabbelig, um Köder damit gezielt präsentieren zu können.
Wenn du eine hochwertige Teleskoprute haben willst, musst du schon einiges investieren. Wir raten von Billig-Sets für 25 Euro ab. Was du hier sparst, büßt du später an Nerven und Angelspaß wieder ein.
Wo kommen Reiseruten zum Einsatz?
Reiseruten sind vielfältig einsetzbar. Du kannst sie sowohl an Flüssen als auch am Meer nutzen. Weiterhin gibt es Modelle mit unterschiedlichsten Härtegraden und Wurfgewichten, sodass du sowohl für kleinere als auch für größere Fische gut ausgestattet bist. Wenn es auf kapitale Fänge geht, solltest du dir allerdings überlegen, ob du nicht vielleicht auf eine herkömmliche zweiteilige Rute zurückgreifst. Hier ist die Stabilität doch noch mal ein gutes Stück besser.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Tipps zur Auswahl einer Reiserute – auf Packmaß und Gewicht achten
In diesem Abschnitt gehen wir genauer darauf ein, worauf du bei einer Reiserute achten musst. Aspekte wie die Härte, das Wurfgewicht und die Länge lassen wir hierbei unberücksichtigt. Dazu findest du umfangreiche Informationen in unserem Ratgeber zum Thema Steckrute. Auch einen Überblick über wichtige Hersteller und Pflegehinweise entdeckst du dort. Schau einfach mal rein.
Nun aber zu den Reiseruten …
Das richtige Packmaß finden
Der Hauptgrund für den Kauf einer Reiserute ist natürlich der, dass man sie auf Reisen bequem mitnehmen kann. Ist man z. B. im Flugzeug unterwegs, sollte sie bequem in den Reisekoffer passen. Auch auf Radtouren will man natürlich, dass die Rute im Rucksack verstaut werden kann. Deshalb solltest du zuerst nachsehen, wie lang die Rute im getrennten Zustand ist.
Reiseruten mit Steckverbindungen sind üblicherweise mit Packmaßen bis zu 80 cm erhältlich. Dieser Wert markiert meistens die Obergrenze. Es gibt aber Modelle, die deutlich kürzer sind. Ein weiteres verbreitetes Packmaß sind 74 cm. Wenn du es noch ein wenig kürzer brauchst, entscheidest du dich für eine Rute mit einer Transportlänge von 66 cm. Die Ausführungen mit 66 cm sind in der Regel etwas kürzer, wenn sie zusammengesteckt sind. Eine verbreitete Länge sind hier 2,4 Meter. Damit eignen sich diese Ruten auch gut, wenn du häufig in dicht bewachsenen Uferbereichen oder vom Boot aus angelst. Auswerfen kannst du damit allerdings nicht so weit. Die Ruten mit Transportlängen von 74 cm bringen es meistens auf eine Gesamtlänge von bis zu 2,7 m.
Wenn du deine Angelrute in der Reisetasche und eher nicht im Rucksack mitnehmen willst, kannst du dich ruhig für eine etwas längere Ausführung entscheiden. Quer passen die Ruten in der Regel ganz bequem in den Reisekoffer. Die meisten Fluggesellschaften erlauben ein Koffermaß von 158 cm (Höhe + Länge + Breite). So lässt sich die Rute leicht transportieren und du profitierst gleichzeitig von den besseren Wurfeigenschaften.
Achte auf den Sitz der Steckverbindungen
Die Steckverbindungen sind der Punkt, an dem sich gute von weniger guten Ruten unterscheiden. Wenn du dir eine Rute bestellst und sie zuhause genauer betrachtest, achtest du deshalb zuerst einmal auf die Verbindungsstellen. Sitzen sie passgenau oder haben sie Spiel? Lassen sie sich leicht ineinanderfügen und trennen? Dieser Punkt ist vor allem für die Stabilität und die Aktion wichtig. Passen die einzelnen Segmente nicht genau ineinander, geht beim Wurf und beim Drill viel Kraft verloren. Außerdem lassen die Präzision und die Feinfühligkeit nach. Ein Köder lässt sich dann viel weniger kontrolliert und intuitiv führen.
Hier können wir dir den Tipp geben, dich eher in der oberen Preisklasse umzusehen. Die Verarbeitung der vielen Steckverbindungen geht für den Hersteller nämlich mit einem höheren Preis einher. Allerdings ist auch nur auf diese Weise eine ausreichend gute Qualität gewährleistet. Bei den Reiseruten des niedrigen Preissegments wird an dieser Stelle oft gespart.
Die richtige Rute für das richtige Gewässer – Meer oder Süßwasser?
Eine weitere wichtige Frage besteht darin, ob du die Rute an Flüssen oder im Meer einsetzen willst. Im Meer verwendet man meistens deutlich stärkere Ruten, weil hier größere Fische vorkommen. Wurfgewichte und Härte müssen hier entsprechend härter sein. Außerdem empfiehlt sich eine weichere Spitze. So kannst du einerseits leichtere Köder auswerfen, andererseits ist gewährleistet, dass der Haken nicht so schnell ausschlitzt. Nähere Informationen zu diesem Thema findest du auch hier in unserem Artikel zum Thema Steckrute, den wir dir oben verlinkt haben.
Ein weiterer Aspekt ist die Materialauswahl. Am Meer ist es wichtig, dass alle Teile der Rute salzwasserbeständig sind. Das gilt vor allem für die Ringe und für den Rutenhalter.
Achte auf ein geringes Gewicht
Ob sich deine Rute leicht transportieren lässt, hängt natürlich nicht nur von der Länge, sondern auch vom Gewicht ab. Deshalb solltest du auf diesen Punkt bei Reiseruten besonders gut achten. Wo beispielsweise eine schwere Brandungsrute bis zu 800 g wiegen kann, ist eine Reiserute in der Regel deutlich leichter. Ein typisches Gewicht liegt zwischen 200 und 300 g. Die entscheidende Rolle spielt dabei das Material. Am leichtesten sind Ruten, die aus Kohlefaser gefertigt werden. Allerdings ist das Material auch ein wenig teurer.
Wenn du sparen willst, versuch es mit einer Rute aus Glasfaser. Hier ist allerdings auch das Gericht ein wenig höher und die Stabilität ist nicht ganz so gut wie bei einer Kohlefaserrute. Für den Anfang kann sie aber durchaus die richtige Wahl sein.
Der richtige Transport einer Reiserute
Wenn du die Rute im Flugzeug oder im Auto mitnehmen willst, ist es natürlich besonders wichtig, sie gegen Beschädigungen zu schützen. Wenn sie einfach nur im Stauraum oder in der Tasche liegen, kann es schnell zu Kratzern kommen. Wir empfehlen dir deshalb die Nutzung eines speziellen Rutenrohres. Dabei handelt es sich um eine Schutzhülle, in der die einzelnen Rutenteile ganz bequem aufbewahrt werden können. Oft sind sogar noch separate Hüllen enthalten, dank denen gewährleistet ist, dass sie sich nicht gegenseitig zerkratzen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Varianten des Rutenrohrs – das Soft- und das Hardcase. Softcases sind eher dann geeignet, wenn Sie Ihre Rute im Rucksack transportieren, z. B. bei einer Fahrradtour. Der Schutz gegen Stöße ist hier nicht ganz so gut, dafür ist das Rohr sehr viel leichter. Beim Transport im Auto oder in einem Flugzeug solltest du eher zu einem Hardcase greifen. Es ist deutlich unempfindlicher gegen Stöße. Manche Rutenrohre lassen sich sogar mit Schlössern absichern. Ergänzend bieten viele Hersteller auch noch Rutentaschen für den Transport an.
Bekannte Hersteller von Reiseruten
Hersteller | Besonderheiten |
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Shimano |
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Balzer |
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Sportex |
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Neben diesen drei bekannten Unternehmen gibt es noch zahlreiche weitere, bei denen du hochwertige Reiseruten bekommst. Eine Liste mit den wichtigsten davon haben wir dir an dieser Stelle noch einmal zusammengestellt:
Ein Überblick über beliebte Reiseruten
DAM Shadow Tele Mini Spin
Besonderheiten
- Längen: 2,10, 2,40 und 2,70 m
- Transportlänge: 38, 43 und 42 cm
- Anzahl Teile: 8, 9 bzw. 10
- Wurfgewicht: 5 – 15; 7 – 20 und 15 – 40 g
- Gewicht: 119, 136 bzw. 167 g
- Material: TC24 Karbon, Vollkork
Darüber hinaus stößt man unter den Nutzerrezensionen oft auf Schwächen, die viele Teleskopruten aufweisen. So wurde z. B. immer wieder darauf hingewiesen, dass der oberste Spitzenring verhältnismäßig schnell abgebrochen ist und wieder geleimt werden musste. Auch von kompletten Brüchen nach längerer Nutzung wurde hin und wieder berichtet.
Weiterhin wurde häufiger darauf hingewiesen, dass die Rute für das Spinnfischen nicht geeignet ist. Oft wurde die Rute als zu weich beschrieben. Es genügt schon ein wenig mehr Strömung, damit man überhaupt nicht mehr bemerkt, was der Köder überhaupt noch macht.
SPRO Globetrotter GT Pro
Besonderheiten
- Länge: 2,40 m
- Transportlänge: 0,52 m
- Gewicht: 155 g
- Wurfgewicht: 25 – 60 g
- Anzahl Teile: 5
- SIC-Ringe
- Vollkorkgriff
Nutzer beschreiben das Handgefühl als stabil, die Aktion als mittel bis schnell. Teilweise wird sie als ein wenig weich wahrgenommen, grundsätzlich genügt sie aber auch den Anforderungen beim Angeln auf schwerere Fische in der Strömung. Positiv wird weiterhin hervorgehoben, dass eine robuste Transporthülle im Lieferumfang enthalten ist, in der man die Rute sicher aufbewahren kann.
Shimano Exage BX STC
Besonderheiten
- Länge: 2,40 m
- Transportlänge: 50 cm
- Wurfgewicht: 14 – 40 g
- Anzahl Teile: 5
- Anzahl Ringe: 7
- Gewicht: 196 g
- Material: Vollkork, XT60-Karbon
Genutzt wurde die Rute vor allem zum Angeln auf Barsche, Forellen und mittlere Hechte. Viel größer sollten die Fische allerdings nicht mehr sein. Für das Angeln auf große Hechte wird sie beispielsweise als zu schwach beschrieben. Schließlich muss man hier auch öfter mal mit sehr großen Kalibern rechnen.
Sportex Black Pearl Travel
Besonderheiten
- Länge: 2,7 m
- Transportlänge: 0,62 m
- Wurfgewicht: 71 – 95 g
- Gewicht: 237 g
- Anzahl Teile: 5
- Material High Modulus Carbon
Abgerundet wird das Gesamtbild durch die stabile Transporthülle, in der die Rute geliefert wird. Dank des stoßfesten Cordura-Rohrs kannst du dir immer sicher sein, dass deinen Ruten nichts passiert.
Ein paar Worte zur Pflege deiner Rute
Bei Steckruten ist die Pflege besonders wichtig. Es müssen nur einmal ein paar Sandkörner in das Innere des Schließmechanismus‘ gelangen und schon lassen sich die Rutenteile nicht mehr sauber ineinanderschieben. Doch keine Sorge, es ist gar nicht so schwierig. Viele praktische Tipps zur Reinigung und zur Pflege deiner Rute findest du in den folgenden beiden Artikeln:
Tipps für den erfolgreichen Angelausflug
In diesem Abschnitt haben wir noch ein paar praktische Tipps für dich zusammengefasst. So wird der nächste Angelausflug mit der Reiserute ganz bestimmt ein Erfolg.
Was sollte man bei einem Angelausflug alles mitnehmen
Neben deiner Reiserute brauchst du bei einem Angelausflug oder Angelurlaub natürlich noch viele weitere Dinge. Wir haben dir deshalb eine kurze Checklist zusammengestellt, mit der du ganz einfach abhaken kannst, ob du alles dabei hast, was du brauchst.
Packliste | Hinweise |
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Rute |
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Köder |
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Rollen |
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Bekleidung |
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Dokumente |
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Was tun, wenn die einzelnen Segmente sich nicht mehr richtig lösen lassen?
Wer seit mehreren Jahren mit einer Steckrute angelt, kennt das Problem – die einzelnen Rutenteile lassen sich nach dem Angeln kaum noch trennen. Hierfür sind kleinste Verschleißprozesse und Verformungen an den Verbindungsstellen verantwortlich. Die Oberflächen werden rau, wodurch sich die Teile nicht mehr so gut gegeneinander bewegen lassen. Hierfür gibt es ein praktisches Hausmittel. Reibe die Zapfen der Steckverbindungen einfach mit ein wenig Bienenwachs ein. Es reicht eine ganz dünne Schicht. Danach sollten sich die einzelnen Teile wieder besser ineinanderschieben und trennen lassen.
Alternativ verwenden manche Angler auch Wachs, das normalerweise für Skier und Snowboards verwendet wird. Auch wird teilweise WD-40 aufgetragen, um die Leichtgängigkeit der Verbindungsstücke zu verbessern. Probiere es einfach mal aus.
Darauf achten Angler besonders
Wenn man sich mit erfahrenen Anglern darüber unterhält, welche Reiserute man auswählen sollte, wird meistens zu einer klassischen Steckrute mit 5 – 6 Teilen geraten. Hier wird oft darauf hingewiesen, dass man einfach mehr Gefühl beim Anbieten des Köders und beim Drill hat. Auch der Auswurf wird hier meistens als besser beschrieben. Eine Diskussion zu dem Thema findest du in diesem Thread des Anglerboards. Hier bekommst du auch gleich viele Tipps für Ruten, die sich bei vielen Anglern großer Beliebtheit erfreuen. Vielleicht ist hier gleich etwas für dich dabei.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Härte. Da eine Rute mit mehr Verbindungsstellen und Einzelsegmenten unvermeidlich biegbarer ist als eine Ausführung, die aus lediglich zwei Teilen besteht, gibt es bei Reiseruten oft das Problem, dass das Blank als zu weich empfunden wird. Das gilt für Steckruten nicht so stark wie für Teleskopruten, doch auch hier lässt sich das Problem hin und wieder feststellen. Viele Angler beschreiben das Auswurfgefühl dieser Ruten als wabbelig und wenig präzise. Die Hauptprobleme gibt es aber bei der Köderführung. Oft genügt schon eine etwas stärkere Strömung, damit man überhaupt nicht mehr fühlen kann, wie sich der Köder bewegt. Gegen die Strömung zu fischen, wird mit derartigen Angeln als fast unmöglich beschrieben.
Fazit
Du siehst, die Reiserute kann eine echte Bereicherung für deinen nächsten Urlaub sein. Sie lässt sich leicht teilen, sehr kompakt verstauen und bietet eine Aktion, die nahe an die einer herkömmlichen zweiteiligen Steckrute herankommt. Kleine Abstriche musst du bei den vielen teilbaren Segmenten allerdings machen. So ist die Aktion nicht ganz so stark und die Feinfühligkeit bei der Köderführung und beim Drill auch nicht perfekt. Dafür bekommst du aber eine Rute geboten, die du auch auf engstem Raum sicher verstauen, leicht zusammen- und auseinanderbauen kannst. Preislich bewegen sich die meisten Ruten im höheren Segment. Das liegt vor allem daran, dass die speziellen Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Segmenten hohe Anforderungen an die Herstellung stellen.
Wir hoffen, du hast in unserem Ratgeber alles erfahren, was du wissen wolltest. Nun wünschen wir dir viel Spaß bei der Auswahl bei der nächsten Rute und bei der Planung deines Angelurlaubs. Bis bald!
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