Winkelpicker – graziles Friedfischen mit besonderem Spaßfaktor
- sensible Spitzenaktion
- starkes Blank
- vor allem für Zander und Barsche
- viele Montagen
- flexibel einsetzbar
Winkelpicker Test & Vergleich 2024
Der Ursprung dieser filigranen Form des Grundangelns liegt in England. Perfektioniert wurde die Technik in den 80er Jahren in den Niederlanden. In diesem Abschnitt stellen wir dir ihre Besonderheiten und die Gründe für ihre Beliebtheit vor.
Die Besonderheiten der Angelform
Ein Winkelpicker ist eine besonders leichte Angelrute, die in der Regel nicht länger ist als 3 Meter misst. Oft ist die Spitze sehr sensibel und farblich markiert. Damit lassen sich Bisse besonders gut erkennen. Das ist notwendig, da man beim Angeln mit dem Winkelpicker auf Posen verzichtet, die sonst für die Bissanzeige zuständig sind. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Unterschied. Anders als bei den sonst sehr ähnlichen Feederruten, deren Spitze nach oben zeigt, ist sie hier um 120° nach unten gebogen.
Der Aufbau dieses Rutenleichtgewichts ist bei den meisten Ausführungen ähnlich. Üblicherweise fertigen die Anbieter Winkelpicker im Interesse eines geringeren Gewichts aus Karbon.
Anwendungsgebiete
Es ist nicht verwunderlich, wenn du noch nie vom Winkelpicker gehört hast. Viele Angelshops behandeln diese Rutenart nämlich etwas stiefmütterlich. Oft findest du sie nicht einmal im Sortiment. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Friedfischangler erfahrungsgemäß erst einmal zur Friedfischrute greifen.
Dabei bietet der Winkelpicker zahlreiche Vorteile, die vor allem in engeren und nicht ohne Weiteres zugänglichen Bereichen zum Tragen kommen. Vor allem beim Angeln im See, in Kanälen und in Seitenarmen kommen seine Stärken zum Tragen. Beim Angeln mit dem Winkelpicker handelt es sich um eine spezielle Variante des Grundangelns, die sich aber deutlich von anderen Varianten wie dem Feeder- und dem Laufbleifischen unterscheidet. Auf die Besonderheiten der Technik gehen wir später noch genauer ein.
Für das Angeln mit schweren Bleigewichten, großen Wurfweiten und in großen Strömungen ist der Winkelpicker allerdings eher nicht geeignet. Hier sind Rückgrat und Wurfgewicht einfach zu schwach bzw. zu niedrig.
Die beliebtesten Zielfische
Der Winkelpicker kommt eher bei kleinen Friedfischen zum Einsatz. Gerne wird er beispielsweise bei Wettkämpfen genutzt, wenn es darum geht, in kurzer Zeit viele kleine Fische zu angeln. Das Pickern funktioniert aber teilweise auch bei Räubern und bei sehr scheuen Fischen wie Schleien. Das liegt daran, dass der Fisch hier praktisch keinen Widerstand spürt, wenn er den Köder einsaugt.
Für größere Fische wie Karpfen ist der Winkelpicker eher nicht geeignet. Dafür ist das Rückgrat einfach nicht stark genug. Auf ausgiebiges Anfüttern solltest du deshalb eher verzichten.
Zu den beliebtesten Zielfischen gehören:
- Brassen
- Alanden
- Schleien
- Güstern
- Rotfedern
Welche Fische mit dem Winkelpicker gefangen werden können, ist natürlich immer auch von der Jahreszeit abhängig. Auf Rotaugen, Rotfedern und Guster geht man vor allem im Frühling. Brassen, Barben, Döbeln und sogar Forellen werden eher im Sommer gefangen.
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Tipps zur Auswahl eines Winkelpickers
Du bist neugierig auf das Pickern geworden, weißt aber noch nicht, worauf du bei der Rute achten sollst? Kein Problem! In den folgenden Abschnitten bekommst du Auswahltipps zu allen wichtigen Punkten. So findest du schnell und einfach das passende Modell für dich.
Die Länge
Pickerruten sind deutlich kürzer als Feederruten. In den meisten Fällen verwenden Angler Ruten mit Längen von 200 – 300 cm. Sie haben den Vorteil, dass du damit auch von zugewachsenen Uferbereichen aus angeln kannst. Dabei musst du aber auch beachten, dass du mit kürzeren Ruten nicht mehr auf so große Wurfweiten kommst. Wenn die Entfernung zu den Zielfischen also etwas größer ist, entscheidest du dich für ein tendenziell längeres Modell. Auch für das Angeln vom Boot aus haben sich kürzere Ruten bewährt.
Aktion und Wurfgewicht
Winkelpicker haben ein geringes Wurfgewicht. Mehr als 30 g sollten es hier nicht sein. Das hängt auch damit zusammen, dass die Rute sehr sensibel sein muss, um die Anbisse gut anzuzeigen. Aus diesem Grund solltest du auch genau aufpassen, welche Wechselspitzen du verwendest. Oft wird die Aktion damit unangemessen beeinflusst. Im Lieferumfang der Ruten sind oft mehrere Wechselspitzen enthalten, sodass du hier ausprobieren solltest, welche für dich am besten geeignet ist.
Hier orientierst du dich am Wetter, an der Gewässertiefe, der Strömung und auch am Zielfisch. Angelst du beispielsweise an einem flachen Gewässer und gibt es wenig Wind, ist in der Regel eine Zitterspitze in 0,5 Oz ausreichend. Ist das Wetter etwas rauer, können es ruhig 1,0 Oz sein. Bei der Materialauswahl kommt es vor allem auf das Fischverhalten an. Bei Brassen ist Glasfaser gut geeignet. Sie saugen die Köder nämlich gerne ein, wobei eine biegbare Spitze vorteilhaft ist. Bei Fischen wie Rotaugen muss die Spitze aber schon etwas straffer sein. Hier kann es ruhig Kohlefaser sein.
Bei Winkelpickern solltest du auch insgesamt auf ein geringes Gewicht achten. So liegt die Rute gut in der Hand und du bekommst auch bei häufigen Auswürfen keine Schmerzen im Arm. Oft beläuft es sich auf knapp 100 g. Vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang auch, wenn der Griff aus einem komfortabel greifbaren Material besteht. Gut geeignet sind Moosgummi und Kork.
Weitere Auswahlkriterien
Neben den zwei wichtigsten Faktoren, der Aktion und der Länge, gibt es noch einige weitere Faktoren, die du bei der Zusammenstellung eines Winkelpickers beachten solltest. Hier sind vor allem die Rolle, die Schnur, die Haken, Bleie und Köder zu nennen.
Auswahlkriterien | Details |
---|---|
Rolle |
|
Schnur |
|
Haken |
|
Köder |
|
Bekannte Hersteller von Winkelpickern
Hersteller | Besonderheiten |
---|---|
Shimano |
|
Balzer |
|
Browning |
|
Noch nicht fündig geworden? Dann gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Anbieter, bei denen du leistungsstarke Winkelpicker für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche findest:
- DAM
- Sportex
- Spro
- Cormoran
- Daiwa
Ein paar beliebte Winkelpicker im Überblick
Balzer Modul Rosso Aalpicker
Besonderheiten
- Länge: 2,85 m
- Transportlänge: 1,48 m
- Materialien: Hochverdichtete Glasfaser, Titanium-SiC-Beringung, Edelstahl, Nylon/ABS, Duplon
- Wurfgewicht: 20 – 65 g
- Rutengewicht: 285 g
- Anzahl Teile: 2 + 2
Nutzer beschreiben, dass die Rute sehr gut zum Pickern auf Aal geeignet ist. Hier lassen sich Anbisse gut erkennen und man hat jederzeit ein optimales Drillgefühl. Gelobt wird weiterhin, dass im Lieferumfang der Rute eine Aufbewahrungsbox für die Ersatzspitzen vorhanden ist. So lässt sich alles ganz unkompliziert und sicher in der Angeltasche verstauen.
Cormoran Bull Fighter Picker
Besonderheiten
- Länge: 2,70 m
- Transportlänge: 1,38 m
- Gewicht: 230 g
- Wurfgewicht: 5 – 30 g
- Teile: 2 + 2
- Anzahl Ringe: 9
Die Rezensionen für die Rute sind fast ausschließlich positiv. Viele Nutzer heben vor allem die flexible Aktion und das gleichzeitig sehr starke Rückgrat hervor. Damit ist es auch kein Problem, etwas schwerere Fische anzulanden.
Pflegetipps – so hast du lange deine Freude an deinem Winkelpicker
Die Pflege einer Angelrute ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Solange du ein paar kleine Tipps beachtest und die Reinigung regelmäßig vor und nach dem Angeln vornimmst, hast du lange deine Freude daran. Die wichtigsten Reinigungstipps findest du in unseren Artikeln zur Felchen- und zur Fliegenrute. Klicke einfach auf die Links.
Wenn du dir eine passende Rute ausgesucht hast, willst du natürlich auch viele Jahre erfolgreich damit angeln. Deshalb ist es wichtig, dass du sie gewissenhaft pflegst. Worauf du darauf achten musst, haben wir in den folgenden Artikeln ausführlich beschrieben. Wirf einfach mal einen Blick auf den Abschnitt „Pflege“.
Tipps für das Angeln mit dem Winkelpicker
Das Angeln mit dem Winkelpicker ist eine ganz besondere Angelmethode. Sie zeichnet sich durch ihre Direktheit und ihre Schnelligkeit aus und macht damit jede Menge Spaß. Ein wenig Übung braucht man aber natürlich auch hier. Wir zeigen dir, worauf du achten musst. Dabei geht es vor allem um die richtige Montage.
Tipps für die Winkelpicker-Montage
Bei der Montage kommt es darauf an, dass eine gute Bisserkennung möglich ist und dass der Köder leicht vom Fisch aufgenommen werden kann. Wichtig ist dabei die Position des Bleis. Es sollte nicht zum Durchlauf an die Schnur, sondern separat an einem Seitenarm der Hauptschnur verknotet werden. Er sollte eine Länge von etwa 30 cm haben und etwa einen halben Meter über dem Haken angebracht sein. So kann der Anbiss des Fisches direkt an die Rutenspitze weitergegeben werden, ohne dass das Blei einen störenden Einfluss übt.
Wenn du nicht so gut mit dem Blei zurechtkommst, kannst du auch ein Futterkörbchen am Seitenvorfach verwenden. Es hat den Vorteil, dass es eine höhere Lockwirkung entfaltet. Das Anfüttern entfällt entsprechend. Du musst aber darauf achten, dass das Körbchen nicht zu schwer ist.
Wie das Ganze genau funktioniert, kannst du dir in diesem Video von bissclips.tv einmal ganz genau anschauen.
Tipps zum Angeln
Oft wird bei der Arbeit mit dem Winkelpicker empfohlen, die Rute im 90°-Winkel anzulegen. Wir empfehlen hier aber, den Winkel etwas spitzer ausfallen zu lassen. Dadurch kann der Anhieb später leichter gesetzt werden. Außerdem solltest du die Spitze nicht zu sehr spannen. Ist die Schnur straff und steht die Spitze unter Spannung, ist das in der Regel ausreichend. Danach musst du dann nur noch warten, bis die Fische auf den Köder aufmerksam werden und danach schnappen.
Bemerkst du ein Zucken in der Rute, setzt du den Anhieb. Dabei ist es wichtig, dass du die Rute schnell und kraftvoll, aber auch gleichmäßig nach oben führst. Sonst kann es passieren, dass der Haken aus dem empfindlichen Fischmaul ausschlitzt.
Darauf achten Angler besonders
Den passenden Winkelpicker für den eigenen Bedarf zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Tauglichkeit der Rute immer stark von den individuellen Angelvorlieben und dem bevorzugten Gewässer abhängt. Deshalb solltest du dich bei der Auswahl nie nur auf die Angaben in den Produktdatenblättern verlassen, sondern dir immer auch ein paar Testberichte und Nutzermeinungen in Foren durchlesen. So kannst du dir schnell ein Bild davon machen, worauf erfahrene Angler bevorzugt achten und an welchen Stellen die Ruten am ehesten Probleme machen.
Zu den wichtigsten Aspekten gehört hier die Dynamik und Flexibilität des Blanks und der Spitze. Da du in den meisten Fällen nicht mit einer Pose arbeitest, ist es wichtig, dass du die Anbisse gut an der Spitze erkennst. Negativ wird es in diesem Zusammenhang wahrgenommen, wenn die Rute zu straff ist. Eine Diskussion zu dem Thema findest du beispielsweise unter diesem Thread des Anglerboards.
Bei den Wurfgewichten wird generell zu den niedrigeren Ausführungen geraten, aber oft auch darauf hingewiesen, dass man sich langsam an das gewünschte Gewicht herantasten sollte. Erfahrene Angler weisen auch darauf hin, dass es sich bei Ruten, die als Winkelpicker angeboten werden, nicht selten um Feederruten handelt. Anders als die originalen Winkelpicker haben sie keine durchgehende Aktion. Einen Thread zu diesem Thema findest du hier unter blinker.de.
Fazit
Beim Winkelpicker handelt es sich gewissermaßen um den Vorgänger der Feederrute. Wird er heute auch nicht mehr so häufig verwendet, so weist er gegenüber seinem Nachfolger doch einige Vorteile auf. Hier sind vor allem die bessere Handlichkeit, das geringere Gewicht und die geringeren Ausmaße zu nennen. Damit hast du beim Friedfischangeln ein deutlich direkteres Angelgefühl als bei den ebenfalls sehr beliebten Feederruten. Wenn du gerne Rotfedern, Brassen und auch gerne mal die eine oder andere Forelle fängst, bist mit dieser leicht gebogenen Rute bestens beraten. Lediglich von schwereren Fischen wie Karpfen solltest du ein wenig Abstand halten.
Kommentarbereich geschlossen.